Zielbeschreibung
Erwerbsquote
Der Indikator zeigt das Verhältnis von erwerbstätigen zu nicht erwerbstätigen Personen. Mit diesem Indikator können daher Aussagen zur Höhe des Arbeitskräftepotenzials, aber auch des Engagementpotenzials gemacht werden.
Eine hohe Teilzeitquote der über 55-Jährigen könnte auf schrittweises Ausscheiden aus dem Berufsleben und auf ein höheres (familiales) Unterstützungspotenzial (auch im Pflegefall) hinweisen.
Eine hohe Vollbeschäftigungsquote - gerade bei Frauen - kann aber auch das (familiale) Unterstützungspotenzial reduzieren.
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenquote steht als Indikator für die soziale Lage der Bevölkerung. Mithilfe der Daten können Aussagen über Armut und Armutspotenziale in der (älteren) Bevölkerung sowie finanzielle Belastungen für die Kommune getroffen werden.
Informationsquellen
- Statistik der Bundesagentur für Arbeit (Statistik nach Regionen Bund, Länder und Kreise)
- Statistische Landesämter/Mikrozensus
- Statistisches Bundesamt
z. B. 12211-0003 Bevölkerung, Erwerbstätige, Erwerbslose, Erwerbspersonen, Nichterwerbspersonen, Altersgruppen
- Kommune
- Kreis
- GENESIS-Online regional
- Arbeitslose nach ausgewählten Personengruppen und Arbeitslosenquoten - Jahresdurchschnitt (Statistik 13211; Tabelle 659-71-x)
Einheit
absolute Anzahl und Anteil in %
Erhebungsinhalte und/oder Berechnung
Erwerbsquote
Erwerbsquote = Erwerbspersonen / Bevölkerung insgesamt x 100
Erwerbsquote Frauen / Männer im Alter von 55–65 Jahren =
Anzahl weibliche / männliche Erwerbspersonen 55–65 Jahre x 100
Gesamtanzahl der Frauen / Männer im Alter von 55–65 Jahren
Erwerbspersonen = Erwerbstätige + Erwerbslose
erwerbstätige Deutsche und Personen mit Migrationshintergrund nach Alter (55+) und Geschlecht und – wenn möglich – nach Voll- und Teilzeitbeschäftigung (Eigenerhebung)
Eigenerhebung: stichprobenartige Befragung nach Erwerbsstatus, z. B. ob
hauptberuflich (ganztags oder halbtags) oder nebenberuflich/gelegentlich erwerbstätig, arbeitslos, noch nicht im Ruhestand, im Vorruhestand, im Ruhestand (Rente/Pension), Berufs- und Erwerbsunfähigkeit oder nicht erwerbstätig (Hausfrau/Hausmann, nie berufstätig gewesen)
Arbeitslosigkeit
- Arbeitslose und Arbeitslosenquoten im Jahresdurchschnitt
differenziert nach:
- Geschlecht
- Alter ab 55 Jahre
- Staatsangehörigkeit
z. B. Arbeitslosenquote der 55+ im Jahresdurchschnitt:
Arbeitslose (55+)/(sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort+Arbeitslose 55+)x100
Kennzahlen
- Arbeitslosenquote 01/2015: 7 % (
), Arbeitslosenquote 55 Jahre und älter (2012): 8,2 % (
)
Erwerbstätigenquote Deutschland 2012:
- Erwerbstätigenquote der 15- bis 65-Jährigen: 72,6 %
- Erwerbstätigenquote der 55- bis 60-Jährigen: 74,6 %
- Erwerbstätigenquote der 60- bis unter 65-Jährigen: 46,4 %
Erhebungshäufigkeit
jährlich
Auswahl an Handlungsmöglichkeiten
- Auf- bzw. Ausbau kostengünstiger niedrigschwelliger Dienstleistungsangebote zur Nutzung durch betroffene Personengruppen
- Gewinnung älterer Arbeitsloser für sinnvolle ehrenamtliche Tätigkeiten zur Vermeidung eines sozialen Abstiegs
- Arbeitgebern das Potenzial Älterer bewusst zu machen (Erfahrungswissen usw.)
- Förderung von Maßnahmen, um das Potenzial der „jungen“ Alten zu nutzen, z. B. Patenschaften für benachteiligte Jugendliche
- bei geringen Erwerbstätigenquoten in dieser Altersgruppe sollten entsprechende „Ausgleichsangebote“ geschaffen werden, z. B. Freizeit- und Bildungsangebote